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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 92

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 92 — 15. Jahrhundert entstanden die prächtigen Wohnhäuser der reichen Kaufleute, die in ihrem Äußern und in ihrer Einrichtung an die Burgen der Ritter erinnerten. Nürnberger Bürger wohnten besser als die Könige von Schottland, fürstliche Persönlichkeiten nahmen bürgerliche Frauen; die reichen Bürger Augsburgs, besonders die Fugger und Welser, wetteiferten an Reichtum und Pracht in den Häusern und an Aufwand in der Lebensweise mit Fürsten und Königen.1) Männer und Frauen liebten pelzbesetzte Kleidungsstücke aus Samt und Seide. Verschwenderisch waren die Mahlzeiten, vor allem bei Hochzeiten, Kindtaufen und Begräbnissen. Neben allerlei Gemüse wurde viel Fleisch genossen, das meistens am Spieße gebraten und mit einer scharfen Pfefferbrühe begossen wurde. Beim Essen gab es Teller und Löffel aus Holz; in Ermangelung der Gabeln, die man noch nicht kannte, bediente man sich der Finger, weshalb vor und nach der Mahlzeit Wasser zum Waschen der Hände gereicht wurde. Mit Spinnen und Weben, Sticken und Nähert und der Besorgung der gesamten Hausarbeit, die zu verrichten sich die vornehmsten Frauen nicht schämten, wechselten Unterhaltungen aller Art ab. Man liebte das Ball- und Würfelspiel, das Brett- und Schachspiel, das durch die Kreuzzüge bekannt geworden war und weite Verbreitung gefunden hatte. Die großartigsten Feste, an denen sich die ganze Bürgerschaft beteiligte, waren die Schützen- und Maifeste; zu Fastnacht fanden prächtige Aufzüge und Maskeraden statt, bei denen der Übermut nicht selten die Grenzen des Erlaubten überschritt. Ein Teil der stäbtischen Bevölkerung betrieb namentlich im Anfange lebiglich Lanbwirtschast (Ackerbürger). Bei der Zunahme der Bevölkerung konnten jeboch die Ackerbürger für den Unterhalt ihrer Mitbürger nicht in genügenber Weise sorgen; es mußten Lebensrnittel von den Landleuten angekauft werden. Auch die Bewohner des Landes waren bei der fortschreitenden Kultur auf die städtischen Handwerker und Handelsleute angewiesen. Mit dem Austausch der beiderseitigen Erzeugnisse beginnt die S t a d t w i r t s ch a f t, die die Einrichtung von Märkten (Wochen- und Jahrmärkten) zur Folge hatte. Die Handwerker arbeiteten sich zu immer größerer Selbständigkeit und Wohlhabenheit empor. Die Genoffen eines Handwerks oder verwandte Erwerbszweige taten sich zu Zünften oder Innungen 1) „Regensburgs Macht, Augsburgs Pracht, Straßburgs Geschütz, Nürnberger Witz, Usmer Geld — gehen durch alle Welt", heißt es in einem alten Spruche.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 96

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 96 — eine neue Heimat gründeten und beutsche Sitte verbreiteten. Da durch die Auswanberung die Zahl der Bauern immer geringer mürbe und die Bemirtschaftung der ßänbereien nicht mehr in der bisherigen Weise erfolgen sonnte, sahen sich schon beswegen manche Grundherren genötigt, die Lage ihrer Leibeigenen zu bessern. Durch die Einführung neuer Mturgemächfe, durch Verbreitung des Wein-') und Obstbaues, durch umfangreiche Robungen und durch die Einführung der 2) reife Iber * wirtschaft (Brache, Winterfrucht, Sommerfrucht) suchten die Bauern reichere Erträge aus ihren ßänbereien zu erzielen, und ba der Wert des Gelbes bebeutenb stieg, kam biefer Aufschwung auch der ßanbmirtfchaft zugute. Das ß e b e n bot das Bilb ehrmürbiger Sitten und eifriger Arbeitsamkeit, aber babei fehlte es nicht an ßebensluft und fröhlichen Festen. Am Herbfeuer und in der Spinnftube würden alte Sagen und Geschichten erzählt und fröhliche ßieber gesungen, unter der Dorflinbe schwangen sich Jüngling und Jungfrau in munteren Reigen, und am Jahrmarktstage gab sich jung und alt einer oft ausgelassenen Freube hin. Wissenschaft und Kunst. Wie früher, so lag auch jetzt noch der Unterricht der Hauptsache nach in den Hänben der Kloster-geistlichen; in den Stäbten gab es Schreibschulen und ßateinfchulen. Durch die Kreuzzüge und den Aufenthalt der ftaufifchen Kaiser in Italien erhielten Wissenschaft und Kunst eine mächtige Anregung. Die Kenntnisse der Araber in der Mathematik, Astronomie, Mebizin und den Naturwissenschaften wirkten förbernb auf biefe Wissenszweige in Europa. Die ßehre von der Kugelgestalt der Erbe beschäftigte die Gelehrten. Europäische Mönche zogen in kühnem Glaubensmut aus, um den Völkern Inner - Asiens das Christentum zu oerfünbigen; bereits zu Ansang des vierzehnten Jahr-hunberts war die Hauptstabt des chinesischen Reiches der Sitz eines Erzbischofs. Der Venetianer Marco Polo bereiste das östliche Asien und veröffentlichte seine Erlebnisse in einem Werke, das eine geschätzte Quelle für die Kenntnis biefes ßanbes würde. — Die G e -fchichtfchreibung fanb ihren vornehmsten Vertreter in dem Bifchof Otto von Fr eifing, der eine ßebensbefchreibung des grotzen Kaisers Friedrich I. abfaßte. Seit dem 13. Jahrhundert bewahrten namentlich die Stäbtechroniken der Nachwelt wichtige geschichtliche Nachrichten auf. *) Der Weinbau drang bis an den Schweriner See und die Nogat vor.

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 99

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 99 — Die deutsche Poesie erreichte in der Zeit der Hohenstaufen ihre erste Blüteperiode. Aus den alten deutschen Heldensagen erwuchsen die herrlichsten Heldengedichte, das Nibelungenlied und Gudrun, die im 12. und 13. Jahrh, mehrfach niedergeschrieben wurden. — Die Hauptvertreter des Kunstepos waren H a r t m a n n von der Aue und Wolfram von Eschenbach, der größte deutsche Dichter des Mittelalters, der im „Parzival" den höchsten Glanz des weltlichen und geistlichen Rittertums besingt. — Der Minn e-sang nahm die Schönheit und die Tugenden der Frauen zum Gegenstände seiner schwärmerischen Verehrung und Verherrlichung und fand nn Walther von der Vogelweide seinen begabtesten und be- 7* Das Innere des Stephansdomes in Wien.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 109

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 109 — erben. Ihren Inhabern mürben wichtige Hoheitsrechte (Regalien) zugesprochen, so das Recht, Bergwerke innerhalb ihrer Gebiete anzulegen, Münzen mit ihrem Bildnis zu schlagen, Zölle zu erheben und den Juden Schutz zu gemähren. Ferner mürbe ihnen die ausschließliche Gerichtsbarkeit in ihren Ländern zuerkannt. So mürbe die kaiserliche Macht bebeutenb geschmächt, mährenb die Fürsten selbständiger mürben. Die Städte konnten nach den Bestimmungen der Golbenen Bulle nur Bünbnisse zum Schutze des Landfriedens schließen; Pfahlbürger bürsten als Vollbürger nicht aufgenommen merben. Ein Recht, die Fürstenversammlung (Hoftag) zu beschicken, mürbe ihnen ebenfalls nicht eingeräumt. Dem mächtig emporblühenden Bürgertum maren die Bestimmungen der Goldenen Bulle ein Hemmschuh. Vergrößerung der Hausmacht. Durch Zahlung einer Geldsumme brachte Karl 1373 die Mark Brandenburg an sich; ferner mußte er fein Besitztum durch die (Ermerbung von Schlesien, der Nieder» lausitz und anberer Gebietsteile bis an die Tore Nürnbergs zu erweitern. Durch reiche Geldgeschenke machte er es möglich, daß schon bei feinen Lebzeiten fein Sohn Wenzel, der Erbe Böhmens, zum deutschen König gemählt murde. Brandenburg vererbte er feinem Sohne Sigismund, und dessen Better Jost erhielt Mähren. Deutschland unter Karl Iv. 2) Unglücksfälle im Reiche. Gleich zu Anfang der Regierung Karls Iv. murde das Reich von fchmeren Unglücksfällen heimgesucht. Heufchrecfenfchmärme vernichteten meilenmeit Felder und Gärten. Im Jahre 1349 regnete es fast un» unterbrochen; roeil meder Korn noch Gemüse gedeihen konnten, starben viele Leute vor Hunger. Zmeimal entstand ein so heftiges Erdbeben, daß Dörfer und Städte in Trümmerhaufen vermandelt mürben und zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Das gräßlichste Unglück aber mar die Pest ober der fchmarze Tod und in feinem Gefolge das „große Sterbe n". Wie ein Würgengel durchzog die entsetzliche Seuche Deutschland und feine Nachbarstaaten. In manchen Gegenden gab man den Juden die Schuld an dieser fürchterlichen Plage; man glaubte allgemein, sie hätten die Brunnen vergiftet, und so kam zu dem herrschenden Elend noch eine grausame Verfolgung der Juden. In dieser Zeit des allgemeinen Unglücks gaben sich viele einem schändlichen Sinnengenuß hin, um das vielleicht nur noch kurz bemessene Leben auszukosten, andere suchten durch Bußübungen die Gnade des

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 114

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 114 — fctm es im Jahre 1433 zu einer Sberstänidigung. Den Hustten mürbe der Genuß des Abenbmahls unter beiden Gestalten zugestanden, jeboch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß ihre Priester den gültigen Empfang unter einer Gestalt verkünden müßten. Hierauf mürbe Kaiser Sigismund, der nach Wenzel König von Böhmen gemorbert mar, als solcher von den Hu fiten anerkannt. Nur ein Jahr hat er diese Würbe innegehabt; schon im folgenben Jahre rief ihn der Tod ab. 4. Kaiser aus dem Hause Habsburg (1438—1519). £>a Kaiser Sigismund keinen Sohn hinterließ, folgte ihm fein Schwiegersohn, der Herzog Albrecht von Österreich, der auch sein Nachfolger in Böhmen und Ungarn mürbe. Mit ihm beginnt die lange Reihe der Herrscher aus dem Hanse Habsburg, bei dem die deutsche Kaiserkrone ununterbrochen vom Jahre 1438 bis zur Auflösung des Reiches im Jahre 1806 verblieben ist. Albrecht Ii. (1438—1439.) Albrecht Ii. hat von allen Kaisern die kürzeste Zeit die Kaiserkrone getragen. Seine Pläne, Deutschland im Innern und nach außen hin den Frieden zu bringen, konnte er nicht vermirklichen; bagegen vereinigte er die luxemburgische Hausmacht (Ungarn, Böhmen, Mähren, Schlesien und die Lausitzen) mit der habsburgischen. Er starb schon im zmeiten Jahre seiner Regierung, als er krank aus einem Kriege gegen die Türken, die in Ungarn eingefallen maren, zurückkehrte. Friedrich Iii. (Iv.) (1440—1493). Auf Albrecht Ii. folgte sein Vetter Friedrich Iii. Trotz seiner langen Regierung von 53 Jahren — die längste in der deutschen Kaisergeschichte — hat Friedrich wegen seiner Untüchtigfeit nichts für das Wohl des Reiches geleistet. Seinem Wahlspruche gemäß: „Alle Erbe ist Österreich unterta n", dem die fünf Selbstlaute A. E. I. O. U. zugrunbe gelegt finb, träumte er von einer großen Zukunft feines Hauses. In Deutschland herrschte allenthalben Krieg und Fehbe. Die S oester Fehbe, die zwischen dem Erzbischof Dietrich von Cöln und der Stadt Soest in Westfalen entbrannte und als die blutigste des Mittelalters gilt, die Münsterische und Mainzer Stiftsfehbe und anbere Streitigkeiten brachten Tod und Vermüstung über weite Länderstrecken des nordwestlichen Deutschlands; in Sübbeutschlanb brach von neuem ein großer Städtekrieg los, bei dem die schwäbischen Städte der Macht der Fürsten unterlagen, jedoch ihre Unabhängigkeit

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 115

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 115 — behaupteten. — In Böhmen und Ungarn wurden einheimische Fürsten als Herrscher aufgestellt, im Norden und Nordosten bröckelte ein Stück nach dem anderen vom Reiche ab und kam unter fremde Herrschaft. Das Ordensland Preußen wurde zum Teil von den Polen in Besitz genommen, zum Teil von ihnen abhängig gemacht (1466 2. Thorner Friede); Schleswig-Holstein kam an Dänemark (1640). Während Deutschland nach innen und nach außen an Macht und Ansehen zurückging, drohten dem Reiche von Osten und von Westen Zwei gefährliche Feinde, die Türken und der Herzog Karl der Kühne von Burgund. Im Jahre 1453 eroberten die Türken, die schon seit dem Ende des 14. Jahrh, auf der Balkanhalbinsel hausten, K o n st a n t i n o p e l, machten dem o st römischen Reiche ein Ende und bedrohten Deutschland von Südosten her. Karl der Kühne, ein tapferer und geistig hochbegabter Fürst, beherrschte außer seinem Stammland Burgund (Bourgogne), die F r e i -Grafschaft Burgund (Franche Comte), Flandern und Brabant (Niederlothringen oder Niederlande). Mit seiner königlichen Macht wünschte er den königlichen Titel zu vereinigen. Er wandte sich deshalb an den Kaiser, der seinen Wunsch zu erfüllen versprach, wenn Karls Tochter Maria seinem Sohne Maximilian die Hand reiche. Karl war hiermit einverstanden; da er aber vor der Verlobung "seiner Tochter die Verleihung des königlichen Titels beanspruchte und auch der König Ludwig Xi. von Frankreich sich in die Angelegenheit mischte, zerschlugen sich die Verhandlungen. Inzwischen versuchte Karl sein Land zu vergrößern. Er vertrieb Den Herzog von Lothringen und nahm sein Land in Besitz; dann wandte er sich (1476) gegen die Schweizer, doch „bei G r a n s o n verlor er das Gut, bei Murten den Mut und bei Nancy das Blut" (1477). Nach Karls Tode vermählte sich Maximilian mit Maria von Burgund. Durch diese Heirat fielen die Freigrafschaft und die Niederlande an Österreich. Die Bourgogne tarn an Frankreich. Im Alter von 78 Jahren starb Kaiser Friedrich zu Linz a. d. Donau. Er ist der letzte Herrscher Deutschlands gewesen, der in Rom gekrönt wurde. Seine Nachfolger führten bloß den Titel: Erwählter römischer Kaiser. Maximilian I. (1493—1519.) Maximilian war hochbegabt, sehr -gebildet und ein Freund und Gönner von Kunst und Wissenschaft. Er

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 116

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 116 — verstand die meisten damals in Europa gebräuchlichen Sprachen und konnte seinen Soldaten in sieben Sprachen Befehle erteilen. Wegen seiner ritterlichen Tugenden hat man ihn „den letzten Ritter" genannt. Er ließ eine Sammlung von Liedern des Mittelalters anlegen, die nach dem Schlosse Ambras in Tirol die Ambraser Handschrist genannt wird. Ihm verdanken mir auch die Erhaltung des Volks-epos Gudrun, und er selbst ist der Verfasser einer erzählenden Dichtung, die unter dem Namen „T e u e r d a n k" (der auf Abenteuer denkt) bekannt ist und eigene Erlebnisse wiedergibt. Maximilian war ferner ein Fürst von hoher staatsmännischer Begabung und ein trefflicher Kenner des Kriegswesens, das er wesentlich verbessert hat; doch fehlte ihm die Beharrlichkeit, und bei seiner zu großen Freigebigkeit kam er öfter in Geldverlegenheiten. Sicherung der inneren Wohlfahrt. Um dem Fehdewesen im Reiche ein Ende zu machen und die Unsicherheit im Lande zu beseitigen, wurde auf dem Reichstage zu Worm der ewige Landfriede verkündet (1495). Zur Verbesserung der Rechtspflege errichtete der Kaiser das Reichskammergericht, das anfangs seinen Sitz zu Frankfurt a. M. (1495), später zu Speier (1527) und zuletzt zu Wetzlar (1693—1806) hatte?) Es sollte dazu dienen, die Bestimmungen des ewigen Landfriedens durchzuführen und aufrecht zu erhalten. Zur besseren Durchführung des Landfriedens und zur Vollstreckung der Urteile des Reichskammergerichts teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise. Durch diese Einteilung wurde die Macht des Kaisers beschränkt und Deutschland noch mehr zersplittert, da jeder Kreis zunächst für sich sorgte, ohne auf das Reich Rücksicht zu nehmen. Der Kaiser führte auch die Post im Reiche ein; die erste Post führte von Wien nach Brüssel (1516); der erste General-Postmeister war der Graf von Thurn und Taxis. Zur Unterstützung des Reichskammergerichts und eines Reichsheeres sollte eine Reichs st euer, der gemeine Pfennig, eingeführt werden; von 1000 Gulden Vermögen sollte ein Gulden, von 500 Gulden ein halber gezahlt werden. Vergrößerung der Hausmacht. Von seinem Vater erbte Maximilian Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain 1) Der erste Vorsitzende war der Graf Eitel Fritz von Hohen-z o l l e r n.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 117

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 117 — und Tirol, durch seine Heirat mit Maria, der Tochter Karls des Kühnen, erhielt er die Freigrafschaft Burgund und die reichen Niederlande, durch glückliche Familienverbindungen fielen später noch Spanien, Neapel, Sizilien, Ungarn und Böhmen an das Haus Habsburg?) Sein Nachfolger konnte deshalb mit Recht sagen: „Ich habe ein Reich, in dem die Sonne nicht untergeht." Die Hausmacht der Habsburger glich einer Weltmacht. 5. Westeuropa am Ende des Miltelalters. ^Frankreich. Als im Jahre 1328 die Capetinger ausstarben, wurde ein Brudersohn Philipps des Schönen, Philipp von Valois, auf den französischen Königsthron erhoben. Da auch König Eduard Iii. von England als Enkel Philipps Ansprüche auf die französische Krone machte, brach der „hundertjährige" Erbfolgekrieg aus (1339—1453). Der „fchwarze Prinz", ein Sohn Eduard Iii., schlug die Franzosen in der Schlacht bei Erecy bei Boulogne, in der zum ersten Male Schußwaffen mit Pulver benutzt sein sollen. In der Schlacht bei P o i t i e r s wurde sogar der französische König gefangengenommen; die ganze Westhälfte und fast ganz Nordfrankreich fiel nach und nach in die Hände der Engländer. Unter Karl Vii. (1422—1461) kam unerwartet Hilfe durch ein schlichtes Bauernmädchen aus Domremy in Lothringen, Je an ne d'arc (Johanna Dark), die unter dem Namen „Jungfrau von Orleans" bekannt ist. Sie erweckte in den französischen Kriegern neuen Mut, befreite Orleans und führte den König Karl Vii. zur Krönung nach Reims. Bald darauf fiel sie in die Hände der Engländer und wurde als Hexe in Rouen verbrannt (1431). Die von ihr erweckte Begeisterung dauerte an; die Franzosen entrissen den Engländern alle ihre Besitzungen in Frankreich bis auf Calais, das erst 1453 an Frankreich zurückfiel. Ludwig Xi. vernichtete mit Gewalt und Hinterlist die Macht der großen Vasallen und begründete die königliche Alleinherrschaft. Karl Viii. gewann durch Heirat das letzte große Lehen, die Bretagne, für die Krone. Frankreich wurde im Gegensatz zu Deutschland am Ende des Mittelalters ein einheitliches kräftiges Reich. Franz I. bewarb sich sogar nach Maximilians Tod um die deutsche Kaiserkrone. *) „Andere mögen Krieg führen; du, glückliches Österreich, heirate." („Bella gerant alii; tu, felix Austria, nube!“) Maximilians Sohn Philipp regierte in den Niederlanden und war vermählt mit der spanischen Erbprinzessin Johanna.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. uncounted

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
Kartenbeilagen zu den Hilfsbüchern für den Geschichtsunterricht 10. 8 Ö stll rttlo &?eecnw;12 ersftiulr* msviht W *":/ i Samrwnt Kroiaticiiy ^ (ostränu dinie Römisch-Deutsches Reich zur Zeit der sächsischen und fränkischen Kaiser. t Erzbischöfliche, K Bischöfliche Sitze. Maßstab 1 : 12000000. Red. von E. Brockmann und J. Kösters. F. A. Brockhaus’ Geogr.-artist. Anstalt, Leipzig. Münster i. W., Verlag von Heinrich Schöningh.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. uncounted

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
Kartenbeilagen zu den Hilfsbüchern für den Geschichtsunterricht 11. 5 Östl.x '(rnes0> ^Greeiiw. 10 Römisch“ Deutsches Reich zur Zeit der staufischen Kaiser. Maßstab 1:13500000. Cd Unmittelbare Reichsgebiete u. Staufische Lande, Lj_jwelfisch e Lande, Üiilaskanisc/ie Lande, I I Wittelsbacher Stammlande ...Grenze des Römisch-Deutschen Reiches M 1 Red. von E. Brockmann und J. Kösters. F. A. Brockhaus’ Geogr.-artist. Anstalt, Leipzig. Münster i. W., Verlag von Heinrich Schöningh.
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